Liebe Unterstützer, Freunde und Verwandte,
kurz vor Weihnachten kam ich – mit einer beschwerlichen Erkältung im Gepäck – aus Deutschland zurück nach Mwanza, Tansania. Im afrikanischen Klima hat sich der Atemwegsinfekt schnell verdünnisiert – und ich darf zurückblicken auf 2 x 3 Wochen in der Heimat im November und Dezember 2024.
In Österreich bei „Pro Watschinger“ auf Besuch
Die November-Reise war ein Geschenk der Vereinigung „Pro Watschinger“ (Hilfsverein für die Krankenhäuser in Wasso und Endulen im Ngorongoro-Distrikt) zum 50. Geburtstag, das ich drei Jahre später noch immer nicht eingelöst hatte. Aber die treuen Freunde von „Pro Watschinger“ hielten die Gültigkeit aufrecht bis dato. Ein wichtiger Anlass dieses Aufenthaltes war deshalb ein Besuch am Pro-Watschinger-Sitz in Linz, wo ich in Anwesenheit des Diözesanbischofs und des Generalvikars der Diözese Linz sowie vieler Freunde, die ich in Wasso Hospital und in Linz im Laufe der Jahre kennengelernt habe, einen Vortrag über Medizin und Entwicklungszusammenarbeit in Tansania halten durfte. Dabei wurde ich zum Ehrenmitglied der Ferialverbindung Wassovia im CV ernannt, die dem Zusammenhalt der Bundesbrüder dient, die sich für Wasso und Endulen Hospital in Tansania engagieren. Da ich als Student kein Verbindungsmitglied war, konnte ich aber trotzdem zum Ehrenmitglied ernannt werden, weil mein Engagement für Wasso Hospital dadurch gewürdigt wurde.
Unterwegs an alten Wirkungsstätten in der Diözese München und darüber hinaus
Diese zweiwöchige Reise gab mir außerdem die Gelegenheit durch die exquisite Terminplanung, die Constanze für mich machte, viele Vorträge an „alten Wirkungsstätten“ und bei Unterstützern zu halten. Erstes Ziel war die Berichterstattung und die Darstellung der Gesamtsituation in Tansania, insbesondere im Gesundheitsbereich; im Speziellen darüber, was im und um das St. Clare Hospital in Mwanza mit der Hilfe aus Deutschland inzwischen entstanden ist. Damit verbunden natürlich: der Dank! An allen Orten, an denen ich eingeladen war, fand ich volle Säle und Kirchen vor. Es war überwältigend, wie viele Menschen nach Jahren der Abwesenheit aus Deutschland nach wie vor an mir und meiner Tätigkeit in Afrika interessiert sind und die
Verbindung halten! Besonders schön waren die Erfahrungen bei Vorträgen in Schulen, im Luitpold-Gymnasium in Wasserburg am Inn und in der Berufsschule in Fürstenfeldbruck, weil ich wenig Kontakt zu Kindern und Jugendlichen in Deutschland habe und hierbei auch nicht auf das Wohlwollen oder Kontakte der Vergangenheit zurückgreifen konnte. Gleich dreimal durfte ich an verschiedenen Tagen im Wasserburger Gymnasium sprechen und fast die gesamte Schülerschaft und viele Lehrer erreichen. Die Aufmerksamkeit und die guten Nachfragen der SchülerInnen überraschten mich sehr, sehr positiv und gibt mir Hoffnung, dass Entwicklungszusammenarbeit auch in der nächsten Generation ernst genommen wird.
Dank und Reflexion zu Spenden in der Entwicklungszusammenarbeit
Viele Menschen spendeten für die Arbeit im St. Clare Hospital.
Herzlicher Dank erfüllt mich wegen der vielen von der Summe her kleineren oder größeren Spenden. Gott, der Herr, der allein die Herzen kennt, weiß als einziger, was eine Gabe für den Schenker und Geber bedeutet. Die kleine Geldmünze der Witwe kann ein größeres Liebes-Opfer darstellen als andere große Werte, die gespendet werden! Aber trotzdem möchte ich zwei erstaunliche Spenden separat erwähnen, die mir während dieser Vortragsreise anvertraut wurden: Ein Ruhestands-Geistlicher, der aus dem Pfarrverband Velden stammt, der in meiner Jugend Dekan des alten Dekanates Wasserburg am Inn und mir von Kindesbeinen an als solcher bekannt war und der zu meiner Freude bei einem der Vorträge anwesend war, hat 10.000 EURO für die Arbeit des St. Clare Hospitals gespendet.
Aus einer Pfarrei des Pfarrverbandes Velden an der Vils stammt auch eine mir wohlbekannte Spenderin, die mir bei einem Vortrag ein auffällig schweres Kuvert übergab: Darin fanden sich drei 100g-Barren Degussa-Feingold im Wert von weit über 20.000 EURO, die insbesondere für die Förderung geistlicher Berufe im Umfeld des St. Clare Hospitals und des Klarissen-Klosters verwendet werden sollen. Ich erwähne diese beiden Großspenden nur, um mein Staunen angesichts der gesamten Großzügigkeit, die unserem Tun im Krankendienst im St. Clare Hospital Mwanza entgegenschlägt, auszudrücken! Zugegeben: Ein Krankenhaus insbesondere in einem armen Entwicklungsland, das in erster Linie für materiell Arme da sein soll, wird immer zu einem guten Teil auf Liebesgaben und Zuwendungen von außen angewiesen sein; so sehr wir uns bemühen, auch wirtschaftlich zu denken und besonders unsere Personalkosten aus eigenem Einkommen als Gegenleistung für medizinische Dienste zu decken.
Ganz besonders und mit Dank möchte ich die Menschen erwähnen, die mich zu Vorträgen und Gottesdiensten eingeladen haben und die diese organisiert und möglich gemacht haben!
Startschuss für die Gründung eines eigenen Fördervereins für St. Clare Hospital
An einem Sonntagabend versammelten sich in Wasserburg am Inn einige Leute, die an der Gründung eines eigenen Hilfs-Vereins für das St. Clare Hospital Mwanza interessiert sind. Ein Teil von ihnen kann sich vorstellen, Gründungsmitglied zu sein. Es wurden Ideen und Vorschläge zusammengetragen, v.a. im Bezug auf das weitere Vorgehen.
Am 11. Januar 2025 wird es ein Treffen einiger Motivierter geben, um die ersten Bausteine für eine Gründungsversammlung vorzubereiten und z.B. eine Satzung auf den Weg zu bringen. Der Verein soll Fördermitglieder haben, die durch Beiträge und Spenden die Arbeit im St. Clare Hospital Mwanza unterstützen, und aktive Mitglieder, die konkrete Aufgaben für den Verein übernehmen. Allerdings brauchen wir auch für die Gründung motivierte Leute, die Zeit und Lust haben, sich dafür zu engagieren, denn gerade der Aufbau eines Vereins braucht viele Köpfe.
Die zweite Deutschland-Reise im Dezember
Zu einer weiteren Deutschland-Reise schon im Dezember kam es für mich, weil meine Mutter Theresia nach über 8 Monaten in Tansania vor Weihnachten wieder nach Hause zurückkehren wollte. Ich durfte sie und die tansanische Krankenschwester Winfrida in der elterlichen Wohnung in der Innhöhe in Wasserburg zurücklassen. Ziel dieser Reise war es, diese beiden in der Innstadt wieder heimisch zu machen bzw. sie dort einzuführen: Für meine Mutter, die jetzt wieder ohne Gehhilfe mobil ist, gab es trotzdem einiges zu regeln. Aber insbesondere wollte ich Winfrida, die auf lange Sicht bei meiner Mutter wohnen, in der Nähe arbeiten und leben möchte, an meine Verwandten und Freunde anbinden und sie mit den wichtigen Plätzen und der Organisation des Alltags in Deutschland vertraut machen.
Wieder in Tansania
Zurück in Tansania geht es mit den Herausforderungen und Fragestellungen des St. Clare Hospitals, meiner Tätigkeit für die Klarissen-Schwestern und für die Diözese Musoma weiter. Der Alltag in Afrika hat mich wieder.
Mit Dankbarkeit geht mein Blick zurück auf das Jahr 2024; und ich bete um Zuversicht, Glaube und Hoffnung, damit wir mit Liebe und Hingabe das angebrochene 2025 bestreiten können!
Frohe Weihnacht und Gottes Segen für das Neue Jahr!
Ihr/Euer
Thomas Brei