Dem Erfolg ging viel Vorbereitung und ehrenamtliches Engagement innerhalb der Katholischen Stadtkirche voraus.
Zum ersten Mal wurden in einer feierlichen Andacht auf dem Rathausplatz am 28. Dezember etwa 150 Sternsinger der Katholischen Stadtkirche Bad Reichenhall auf ihre Mission in der Stadt, in Bayerisch Gmain und in Schneizlreuth geschickt. Unterstützt vom ehrenamtlichen Team um die Pastoralreferentin Constanze Bär waren die Vier- bis 14-jährigen bis 6. Januar unterwegs, um Spenden für das Kindermissionswerk zu sammeln. Das Motto lautete heuer: „Gesund werden, gesund bleiben“. Mit weiteren Spenden in verschiedenen Gottes-diensten bis zum Lichtmesstag am 2. Februar, kam insgesamt ein Betrag von exakt 23 116,65 Euro zusammen.
Das Geld geht an ein bestens bekanntes Projekt
Wie mit dem Kindermissionswerk abgesprochen, geht dieses Geld an das SC-Krankenhaus in Tansania. Dort arbeitete Constanze Bär im Jahr 2017 ein halbes Jahr lang und unterstützt seitdem den gebürtigen Wasserburger Pfarrer und Missionsarzt Dr. med. Thomas Brei, der seit 2015 das SC-Krankenhaus aufbaute.
Die Pastoralreferentin berichtete über die Aktion, dass sich neben den erfahrenen „alten Hasen“ auch viele „neue“ Kinder und Jugendliche bereit erklärt haben, bei der Sternsingeraktion mitzumachen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pfarreien sei nie zur Debatte gestanden, sich wegen Corona nicht auf den Weg zu machen. Der Wunsch der Kinder und der Eltern auf Durchführung der Aktion und die Bereitschaft, wenn notwendig, auch einen Mundschutz zu tragen, beziehungsweise zu den Besuchen vor der Haustüre Abstand zu halten, sei riesig gewesen.
Wie Bär betonte, sei ein solch beeindruckendes Sammelergebnis aber auch nicht ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Frauen, Männer und junger Pfarrangehöriger denkbar, die allesamt mit sehr viel Herzblut und in verschiedenen Funktionen mitgearbeitet haben. Die Grundlagen hierfür schuf ein Organisationsteam aus den verschiedenen Gemeinden. Faszinierend war in diesem Fall für Bär, mit engagierten Christinnen und Christen zusammenarbeiten zu dürfen, die selber die Initiative ergriffen und ganz viel selber in die Hand genommen haben. Unter anderem drehten sie Motivationsvideos, zeigten diese etwa im Krankenhaus, das ja nicht besucht werden konnte, nähten Gewänder für die Königinnen und Könige oder gingen selber in die Grundschulen, um dort die Aktion zu bewerben. Das Organisationsteam schaffte es auch, Kinder aus allen Altersstufen und viele evangelische Kinder mit einzubinden. Bär selber konnte sich so auf die Gesamt-koordination konzentrieren und war erste Anlaufstelle.
Wunsch nach konkretem Spendenziel kam auf
Begonnen haben die Vorbereitungen bereits mit einem ersten Treffen im Oktober vergangenen Jahres. Der November verging mit Organisationsarbeiten und im Dezember folgte unter anderem die Kleiderausgabe – schließlich brauchen Kinder auch prächtige Gewänder.
Zwischenzeitlich fand zur Motivation eine Sternsingerandacht unter dem Sternenhimmel in Nikolaus statt. In dieser wurde gemeinsam der Film über die Sternsingeraktion aus dem vergangenen Jahr angeschaut, verschiedene Beispielländer wie etwa der Südsudan beleuchtet und das Motto der aktuellen Sternsingeraktion besprochen.
Bei diesem Treffen kam auch der Wunsch auf, den Spendenerlös über das Kindermissionswerk an das SC-Krankenhaus in Tansania weiterzuleiten, weil alle das Engagement der Pastoralreferentin für dieses Krankenhaus schätzen.
In den feierlichen Rückkehrgottesdiensten am 5. und 6. Januar beteiligten sich die Sternsinger auch noch einmal aktiv, visualisierten den Evangeliumstext von den Königen aus dem Morgenland, sangen für die Gottesdienstbesucher ihr Sternsingerlied und brachten das gesammelte Geld als ihre Gaben mit. Die jeweiligen Zelebranten schätzten deren beispielhaftes Engagement als „wirkliche Verkündigung“ der frohen Botschaft.
Kinder erlebten Licht und Schatten auf ihrer Mission
Darüber hinaus erzählten die „Rückkehrer“ auch was sie auf ihrer Mission erlebt haben. Z.B. durften sie bei einer Frau eine Kerze für ihren kürzlich verstorbenen Mann anzünden und ihr so im doppelten Sinn Licht bringen. Andere berichteten, dass ihnen die Tür vor der Nase zugeknallt wurde, andere Menschen wiederum haben sich total gefreut und sogar Tränen in den Augen gehabt. Nicht zuletzt war auch das Wetter ein Thema: Es gab viel Regen auf den Touren. Natürlich war es auch schön, wenn sie Süßigkeiten in Empfang nehmen durften, selber viel Freude an ihrem Tun empfanden und auch Lustiges erlebten, schilderten die Kinder.