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Freunde aus Deutschland besuchen Dr. Brei – Bericht in der Wasserburger Zeitung vom 27.05.2023

Jun 1, 2023 | Allgemein, Presseberichte

              Zwischen Lehmhütte und Handy

 

       Reise nach Afrika – So hilft Dr. Brei aus Wasserburg den Armen in Tansania 

Besuch in Tansania: Hermann Kühn (links) hat mit Sohn Jakob Kühn (rechts) Dr. Thomas Brei (Mitte) in Afrika besucht.

 

Wasserburg – Eine Reise in das Ruwenzori-Gebirge, eine Gebirgskette, die die Länder Uganda (Ostafrika) und die Republik Kongo (Zentral-Afrika) miteinander verbindet, nutzten Vater Hermann Kühn, sein Sohn Jakob Kühn, beide aus Wasserburg, und ihr gemeinsamer Freund Armin Kothlow, der in Rott aufgewachsen ist, dazu, anschließend den Wasserburger Priester, Arzt und mittlerweile auch Klinikmanager Dr. Thomas Brei im benachbarten Tansania in Mwanza am südlichen Ende des Victoriasees zu besuchen. Mit ihm verbindet die drei eine langjährige, ja fast lebenslange Freundschaft. 

Start mit Flug über Kairo
Auf der Heimreise vom Mount Margherita lag diese Route zwar nicht gerade so am Weg. Ein direkter Umweg war sie dann aber auch nicht. Die drei starteten mit einem Flug über Kairo, weiter nach Entebbe am nördlichen Rand des Victoriasees, nahe der ugandischen Hauptstadt Kampala. Ziel ihrer Reise in Uganda war der Rwenzori Moutains National Park und dort die Besteigung des mit 5109 Metern dritthöchsten Berges des afrikanischen Kontinents.
Fünf Tage waren die drei oberbayerischen Bergsteiger, zunächst noch mit Gummistiefeln durch ein Hochmoor, später dann mit Bergausrüstung und einem zusätzlichen Tag für die Gipfelbesteigung mit Steigeisen, unterwegs. Insgesamt bestand die Gruppe aus 22 Personen, den drei Berg-Touristen und den einheimischen überaus offenen und wissbegierigen Trekking-Guides, den Bergführern und den anderweitig helfenden Männern.
Wieder zurück in Kasese, einer Stadt in Uganda, wurden die Rucksäcke für die Weiterreise nach Tansania umgepackt. Die neu gewonnenen Bergfreunde brachten sie noch in einer Tagesreise an die Grenze zum Nachbarland. Dort erwartete sie schon Dr. Thomas Brei, der kenntnisreich bei der Einreise half – was alleine schon wegen der umfangreichen Alpinausrüstung nicht ganz unwichtig war.

Angekommen am Hospital waren zunächst einige umarmende Begrüßungen zu überstehen. „Seit vier Jahren war ich nicht mehr hier, da hat sich schon manches positiv entwickelt“, sagt Hermann Kühn und erzählt noch von einem neuen Projekt seines Freundes Dr. Thomas Brei.
Denn der ist mittlerweile in die Landwirtschaft eingestiegen. Er nennt das seine „bäuerliche Freizeit-Existenz“. Angefangen hat er mit zugelaufenen Hunden. Später kamen noch Hasen, Hühner, Schafe und Ziegen hinzu. Dazu hat er noch drei Milchkühe bekommen, die er aus der Sicht eines Allgemeinarztes als „schwanger“ einstufte. Die Hege und Pflege seiner Tiere, daran teilzunehmen und zu sehen, was daraus wird, erfüllt ihn mit Dankbarkeit und er kann für ein paar Augenblicke seine Probleme und Alltagssorgen im Hospital und drum herum vergessen. „Damit kann ich nun für die unmittelbare Not von ein paar armen Mitmenschen in der Nachbarschaft zwar nicht mit Geld, aber mit Milch, Eiern und manchmal mit etwas Fleisch helfen und den Mangel wenigstens ab und zu lindern“ sagt er hier mehr als Priester, weniger als Arzt.

In seinem Hospital steht er immer wieder vor der Aufgabe, dass er zwar bei seinen vielen Patienten jeden Alters körperliche Heilung oder zumindest Linderung mit inzwischen schon recht professionellen Voraussetzungen erreichen kann. Wahrscheinlich würde er sich 30 und mehr Stunden am Tag mit seinem Krankenhaus beschäftigen, wenn ihm der Tag mehr als nur 24 Stunden zur Verfügung stellen würde. Bezahlt wird die erbrachte Leistung in der Klinik von Krankenversicherungen oder durch Direktzahlung der Patienten, die keine Versicherung haben und es sich leisten können. Angewiesen ist Dr. Thomas Brei bei seiner Arbeit deshalb weiterhin auf die Unterstützung aus der Heimat.
Viel von der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit verbrachten Thomas Brei und die beiden Kühns mit Gesprächen darüber, was von den vielen Notwendigkeiten zunächst angepackt werden kann. Denn die anstehenden Baumaßnahmen im Klinikbereich finden nicht nur eine Begründung in einer verbesserten Infrastruktur der Klinik.
Zusätzlich und mindestens genauso wichtig ist dabei die Schaffung von weiteren Arbeitsmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung.

In der digitalen Welt angekommen
Das Leben zwischen „Lehmhütte und Handy“ wie Jakob Kühn erzählt, funktioniert. „In unserer westlichen Welt wird gar nicht wahrgenommen, mit welchem Tempo in Afrika die Menschen lernbegierig in der digitalen Welt angekommen sind. Das Festnetztelefon wurde übersprungen. Es gab ja keine Leitungen. Das Handy mit seinen Möglichkeiten ist deshalb beispielsweise mit der Übersetzung zwischen der Landessprache Kiswahili und dem englischen Sprachgebrauch eine Voraussetzung für eine problemlösende Kommunikation.“
Hilfe und Unterstützung aus der Ferne braucht Thomas Brei auch weiterhin und wahrscheinlich noch
viele Jahre.

 

 

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